Hinführung :
Der Katechismus der Katholischen Kirche nennt drei verschiedene Arten des Betens:

Mündliches Gebet.

Betrachtendes Gebet.

Inneres Gebet.
Mündliches Gebet ist das, was wir z.B. beim Tischgebet, beim vorformulierten Gebet zu Hause oder im Gottesdienst kennen.

Viele Christen wissen um das "innere Gebet"; man könnte sagen: "Es betet in uns"! - Oft ist es ein kurzes Stoßgebet.

Das betrachtende Gebet bezieht dagegen das Denken, Gefühle, die Vorstellungskraft, den Willen und das Verlangen des Beters mit ein.
Der Betende wendet seine Vorstellungskraft an, um das, was er betrachtet, gläubig mit der Wirklichkeit seines Lebens zu verbinden. Er nimmt sich z.B. einen Abschnitt des Evangeliums, um ihn zu betrachten. Diese Betrachtung berührt die Gefühle, den Willen und das Verlangen des Beters.
Durch Nachdenken versucht er, das Betrachtete auf sein Leben zu beziehen, um daraus zu leben.
Ein Beispiel dafür mögen die "Gedanken zu den Psalm" sein, wie ich es zu den einzelnen Psalmen anbiete.


"Öffne mir die Augen, HERR:

daß ich sehe die Wunder an deinem Gesetz;

daß ich lerne, was Du geboten hast;

daß ich tue, wozu Du mich gesandt hast.
HERR, öffne mir die Augen. Amen

Öffne mir die Augen, HERR:

daß ich sehe, was Du mir Gutes getan hast;

daß ich lerne, was Du mir zu sagen hast!

daß mein Herz und meine Hände übereinstimmen.
HERR, öffne mir die Augen. Amen