Martin Luther hat es wohl trefflich ausgedrückt, wenn er sagt: "Die Psalmen sind eine Bibel im Kleinen".

Alles, alles, was wir sonst im Alten Testamenten in den vielen Schriften hören. Irgendwie ist es wie ein Echo auf die Schriften der hebräischen Bibel:

• Die Bibel beginnt mit dem "Schöpfungslob" - viele "Schöpfungspsalmen" reden davon!
• Die Bibel erzählt von der "Befreiungsgeschichte des Volkes" - die Psalmen greifen immer wieder darauf zurück!
• Die Bibel berichtet uns von der Erziehung des Volkes Gottes in der Wüste - die Psalmen zeigen auf, wie dieser Weg immer weiter ging und auch in der Gegenwart noch nicht abgeschlossen ist.
• Die Bibel gibt Zeugnis von der Gesetzgebung Gottes - die "Thora" steht immer wieder im Mittelpunkt, bis hin zum "Thorapsalm" 119.
• Die Bibel gibt uns Bericht von der Wankelmütig des Volkes durch Abfall oder Kleinglauben - die Psalmen enthalten diese Anklage und die Bekenntnisse darüber.
• Die Bibel zeigt, wie das Volk Gottes immer wieder von Feinden bedroht wird - in den Psalmen wird dieser Hilferuf laut und deutlich.
• Die Bibel erzählt uns von Gottes Weg mit seinen Königen - bis hin zu David und seinen Nachkommen - die Psalmen stellen die Bitte für den "König Gottes" (Messias) in viele Gebete.
• Die Bibel zeigt, daß Gott seinen Weg sowohl mit dem Volk als auch mit dem Einzelnen geht - die Psalmen spiegeln das wider in den Gebeten des Volkes und des Einzelnen.
• Das "verheißene Land" war Zielpunkt der Ausführung aus Ägypten - von diesem Land hören wir, vom Geschenk und vom Verlust.
• Gott hat seinem Volk sein "Zelt" (Stiftshütte) geschenkt als "seine Wohnung unter seinem Volk" - so geht es in den Psalmen um den Zion und um den Tempel.
  

Nach einem "Mittelpunkt" bzw. einer "Hauptaussage" der Psalmen zu suchen, ist schwer. Vielleicht, daß der Vers aus Psalm 86,11 zumindest eine Hauptaussage trifft:

"Weise mir, HERR, deinen Weg,

daß ich wandle in deiner Wahrheit;
erhalte mein Herz bei dem einen,

daß ich deinen Namen fürchte."